Als oras Projektleiter Jean Gakwandi in Ruanda vor einigen Wochen aufgrund eines Hilferufs das Dorf Nyamata besuchte und mit den dort lebenden Menschen ins Gespräch kam, fand er etwas Unvorstellbares heraus: Von den 160 Einwohnern Nyamatas sind 117 Witwen!
Bei einem persönlichen Treffen vor wenigen Tagen berichtete uns Jean Gakwandi von ihnen. Ihre Schicksale ähneln sich fast alle. Das, was die 55-jährige Witwe Françoise Mukamusoni durchmachen musste, hat uns besonders mitgenommen. Nur wenige Tage nachdem Françoise Mann während des Genozids 1994 ermordet wurde, kamen die Mörder zurück und haben sie vergewaltigt. Françoise ist seitdem arbeitsunfähig und lebt traumatisiert am Existenzminimum.
Ein Dorf, indem 70% der Bewohner Witwen sind und denen das Leben noch dazu in gleicher Weise zusetzt, ist nahezu einmalig auf dieser Welt. Es ist ein Dorf voller schmerzender Seelen und Traurigkeit. Diesem eine Weihnachtsaktion zu widmen und mit einem einzigartigen Geschenk eine Freude zu bereiten, die dauerhaft anhalten wird, ist uns viel wert und wichtig.
ora will jeder Witwe und jeder Familie in Nyamata eine Geiss schenken. Sicher wissen wir, dass ein Nutztier nicht das Trauma von Françoise und den anderen Frauen ungeschehen machen kann. Aber es kann ihre Not langfristig lindern. Denn die Geissen werden ihnen Milch, Fleisch und Dünger für den Gemüsegarten liefern. So wird ihre Lebensqualität nachhaltig gesteigert. Und weil die meisten Bewohner Nyamatas Christen sind, wird dieses besondere lebendige Geschenk ausserdem die Liebe Gottes demonstrieren.