Die Notlage und die dementsprechenden Bedürfnisse auf Haiti sind immer noch riesig und Hilfe kommt nur sehr schleppend in Gang. Überall fehlt es am Nötigsten: Unterkünfte, Trinkwasser und Nahrung. Menschen, die langsam wieder in ihre zerstörten Behausungen zurückkehrten, wurden vom einsetzenden Regen erneut in die Notunterkünfte getrieben. Die Preise, etwa für Lebensmittel, steigen, sodass die ohnehin nur über wenig Geld verfügenden Menschen zunehmend Schwierigkeiten haben, sich mit dem Grundlegendsten zu versorgen. Währenddessen scheint die Regierung nichts zu unternehmen und viele Menschen warten noch immer vergebens auf Hilfe und Unterstützung.
Unsere Projektpartner vor Ort von der Organisation COFHED ist es inzwischen gelungen, in das von ora unterstützte Dorf Lougou zu gelangen. Viele Bewohner, die oft in extrem einfachen und notdürftigen Hütten leben, fanden während dem Sturm Zuflucht in den solideren Häusern. Nebst der Schule, wo viele Menschen Schutz vor Hurrikan Matthew suchten, konnten auch zahlreiche in den von COFHED gebauten, stabileren Häusern unterkommen. Von den insgesamt sieben von COFHED gebauten Häusern haben drei schwerere Dachschäden erlitten, wobei die restlichen vier den heftigen Wind und Regen glücklicherweise ohne nennenswerten Schaden überstanden. Eines dieser Häuser (Bild 2) beherbergte alleine 14 Familien! Man ist zurzeit in Abklärungen, wo die Bedürfnisse der Dorfbewohner am nötigsten und Hilfe am dringendsten ist. Einfache Materialien wie Blech und Planen sollen verteilt werden, damit sich die vielen Obdachlosen temporäre Unterkünfte aufbauen können.
Nebst all dem Leid und Elend, das zurzeit allgegenwärtig ist, gibt es aber auch Momente der Hoffnung. In der Nacht des Sturms ist in Lougou ein Kind geboren! Das Baby, welches in den geschützten Räumlichkeiten der Schule Lougous zur Welt gekommen ist, hat überlebt. Dies darf wohl als ein Zeichen der Hoffnung gedeutet werden und man kann darin vielleicht erkennen, dass der Kreislauf des Lebens auch durchaus seine schönen Seiten haben kann.
ora und die Partnerorganisation COFHED sind weiterhin bemüht Haiti alle mögliche Hilfe und Unterstützung zu bieten. Teile des Landes –dazu gehören auch die ora-Projektorte, Lougou und Raymond – sind total verwüstet und zum Einkehren von Alltag und Normalität ist es noch ein weiter Weg. Der Wiederaufbau von Häusern, die Beschaffung von Lebensmitteln, sowie medizinischer Versorgung und anderer essenzieller Güter sind momentan die grössten und wichtigsten Probleme und das von Armut gezeichnete Land ist nicht in der Lage, diese alleine zu bewältigen. Deshalb bitten wir Sie um Unterstützung für die Menschen in Haiti. Bitte spenden Sie dazu auf unser Spendenkonto 30-19969-6 mit dem Vermerk „Hurrikan Haiti“.
Bildlegende:
1. Klinik in Lougou
2. von COFHED gebautes Haus
3. zerstörtes Haus in Lougo
4./5./6. so werden Häuser in Lougou gebaut (vor Matthew!)