Vergangene Woche ereignete sich in Haiti ein Erdbeben der Stärke 5.9. Bislang ist von 15 Todesopfern und 333 Verletzten die Rede. Im Nordwesten des Landes seien mehr als 7‘000 Häuser beschädigt oder zerstört worden. Angaben zufolge war das Beben in allen Teilen des Landes zu spüren und es brach in mehreren Ortschaften Panik aus. Die Bewohner in unseren Projektdörfern, Lougou und Raymond, in Haiti sind gottseidank wohlauf und wurden verschont. Madeleine, unsere Projektleiterin berichtet, dass sie das Beben im Süden Haitis, wo sich die beiden ora-Projektorte befinden, zwar mitbekommen haben, doch der grösste Teil des Bebens und die Schäden sind im Norden passiert.
Haiti ist bekannt für Naturkatastrophen: Schon im Jahr 2010 wurde der verarmte Karibikstaat von einem heftigen Erdbeben der Stärke 7 erschüttert. Mehr als 220‘000 Menschen kamen damals ums Leben. Damit handelt es sich um das schwerste Erdbeben in der Geschichte Nord- und Südamerikas. Insgesamt waren über drei Millionen Menschen, also etwa ein Drittel der Bevölkerung Haitis, von dem Erdbeben betroffen. Noch heute leiden die Menschen unter dieser Katastrophe, denn viele Haitianer leben immer noch in Notunterkünften.
Schon seit Jahrzehnten ist die wirtschaftliche und politische Lage angespannt, was einen grossen Teil der Bevölkerung hat verelenden lassen. Rund 80 Prozent der Haitianer leben am Rande des Existenzminimums und müssen mit weniger als zwei Dollar am Tag auskommen. Die extreme Armut und die schlechte Infrastruktur machen das Land besonders verletzlich bei Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Hurrikans. Haiti hat auch eine unvorteilhafte geografische Lage an der Grenze zwischen der karibischen und nordamerikanischen Kontinentalplatte. Durch das Bewegen der Erdplatten, kommt es zu Rissen und plötzlichem Spannungsabbau in der Erdkruste. Dadurch entstehen Erdbeben.

Bauprojekt in Haiti
Übrigens: ora international unterstützt Madeleine und das Team von COFHED, unsere Partnerorganisation in Haiti, schon seit längerem bei einem Bauprojekt, wo es darum geht, stabile Häuser zu bauen, die erdbebenfester sind. Dies soll längerfristig dazu beitragen, dass sich die allgemeine Situation verbessert und die Haitianer nicht nach jeder Naturkatastrophe wieder ganz von vorne anfangen müssen.
Quellen:
Allmeling, Anne: Naturkatastrophe in Haiti (12. Februar 2013), https://www.dw.com/de/naturkatastrophen-in-haiti/a-16590119 (Stand: 11. Oktober 2018)
Apa/Dpa: 15 Todesopfer bei Erdbeben in Haiti (8. Oktober 2018), https://www.sn.at/panorama/international/15-todesopfer-bei-erdbeben-in-haiti-41323648 (Stand: 11. Oktober 2018)
Bluewin: Schweres Erdbeben erschüttert Haiti (7. Oktober 2018), https://www.bluewin.ch/de/news/vermischtes/schweres-erdbeben-erschuttert-haiti-156722.html (Stand: 15. Oktober 2018)
FAZ.NET: Land der Katastrophen (13.Januar 2010), http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/haiti-land-der-katastrophen-1906106.html (Stand: 15. Oktober 2018)