Der wochenla
nge Regen in Kerala (Südindien) hat dafür gesorgt, dass mindestens 40% von den 30 Millionen Einwohnern des Bundesstaates betroffen waren. In der Region sind mehr als 40 Flüsse über die Ufer getreten und viele Dörfer sind durch Erdrutsche immer noch abgetrennt. Seit letzter Woche ist auch unsere Projektleiterin Schwester Ephrem vor Ort in Vandipariyar. Schon letzte Woche haben wir darüber berichtet.
Es ist die vom Hochwasser am stärksten betroffene Gegend. Schwester Ephrem und ihr Team konnten erste Hilfsmassnahmen einleiten, die wir durch Spenden finanzieren konnten. Dennoch ist es ihr und anderen Rettungsteams immer noch nicht möglich, alle Orte zu erreichen. Schwester Ephrem hält uns regelmässige auf dem Laufenden und nun müssen die Dinge in Kerala nach dem langen Regen wieder in Ordnung gebracht werden: Häuser, Strassen, Brücken und andere Infrastrukturen müssen dringend wieder aufgebaut werden. Die Überflutung hat tausenden Leuten das Leben gekostet, Ernten zerstört und Gebäude in Trümmer gelegt. Der Fokus von Schwester Ephrem und ihrem Team besteht darin, die Leute in den Hilfslagern zu versorgen, sowie materielle Unterstützung, wie Essen, Kleider und Hygieneartikel für diejenigen zu organisieren, die in ihr Zuhause zurückgekehrt sind.
„Wir haben alles verloren“, lauten die Schreie der Leute in Kerala. Dadurch, dass viele Hilfslager bereits zugemacht wurden, haben die Leute keine andere Wahl, als wieder in ihre Häuser zurückzukehren. Dies ist aber äusserst gefährlich, denn zahlreiche Häuser sind völlig zerstört worden oder haben grosse Risse in den Wänden. Dadurch besteht die Gefahr eines plötzlichen Zusammenbruchs, was wiederum zu noch mehr Toten führen wird. Ausserdem seien viele Häuser immer noch überflutet mit Matsch, Abwasser, Schlangen und Tierleichen. Dadurch entstehen gefährliche Krankheiten.
Wie lange wird es noch dauern, bis sich alles normalisiert und die Familien ihrem Alltag wieder nachgehen können? „Es hängt alles von den Spenden ab. Das ist der einzige Weg“, sagt Schwester Ephrem, die aktiv vor Ort mithilft.