Vor ziemlich genau einem Jahr fegte der Hurrikan Matthew über Haiti und stellte unvorstellbare Schäden an: Hunderte Menschen starben, Zehntausende Häuser und Gebäude wurden zerstört und mehr als zwei Millionen Menschen verzeichneten eine direkte Betroffenheit. Auch heute noch sind die Folgen des Tropensturms spürbar, denn Haiti mangelt es, unter anderem durch die grosse Armut des Landes, an diversen staatlichen Strukturen. Das Gesundheitssystem des Landes ist quasi inexistent und vermochte es nicht, die zahlreichen Verletzten alleine zu versorgen. Auch mangelte es an staatlicher Hilfe für den Wiederaufbau der Häuser und Gebäude, was viele Obdachlose nach sich zog. In der Folge waren mehr als 750’000 Menschen abhängig von humanitärer Hilfe aus dem Ausland und sind es in grossen Teilen heute noch.
Am härtesten getroffen hatte es damals den Südwesten des Landes, wo sich auch die ora-Projektdörfer Lougou und Raymond befinden. Gleich mehrere Patenkinder spüren auch heute noch die Folgen des Hurrikans: Der Familie der 16-jährigen Miklinda wurde die Lebensgrundlage, Ackerbau, vollständig genommen. Das Haus der 6-jährigen Vivianie wurde durch den Hurrikan komplett zerstört und konnte noch nicht wieder aufgebaut werden. Die Kleine hatte durch die Nässe im Haus Hautausschläge bekommen, die sich mittlerweile gebessert haben. Glücklicherweise konnte das Hausdach des 13-järhigen Mercidieu erneuert werden, nun regnet es nicht mehr in das Hausinnere rein. Die zerstörten Häuser und Dächer haben oft gesundheitliche Folgen, denn durch die Nässe und die Kälte wurden gleich mehrere Patenkinder krank. Dank der Patenschaft konnten sie gesundheitlich versorgt und nach wie vor zur Schule geschickt werden. Unsere Partnerorganisation COFHED beteiligte sich vor Ort am Wideraufbau und der sofortigen Katastrophenhilfe. Auch ein Jahr nach dem Hurrikan haben die Mitarbeitenden noch alle Hände voll zu tun.
Hurrikans oder allgemein Naturkatastophen sind besonders für arme Länder ein grosses Risiko für die weitere Entwicklung des Landes. Durch die verursachten Schäden erfährt ein armes Land einen Stopp in seiner Entwicklung und ist oft in hohem Masse auf ausländische Hilfe angewiesen. Haiti ist das einzige Land in Süd- und Nordamerika, das laut der UNO zu den am wenigsten entwickelten Ländern zählt: Es mangelt an Gesundheitseinrichtungen, Bildungsinstitutionen und Hilfe für die Ärmsten, was nur wenige Beispiele sind. Ein hoch entwickeltes Land wie die USA konnte auf die Hurrikans Irma und Harvey, die letzten Monat mehrere Bundesstaaten getroffen haben, schnell reagieren. Es wurde staatliche Unterstützung in Form von Hilfsgütern, Spendengeldern und Aufbauhilfe gesandt und obwohl die industriellen Schäden noch ein Weilchen sichtbar sein werden, werden die Hurrikane die USA nicht in ihrer Entwicklung zurückwerfen. In Haiti aber sieht dies anders aus, hier fehlt es an allen Ecken an staatlicher Hilfe. Nicht umsonst titelte der Spiegel einen Bericht über Haiti «Hier trifft es die Ärmsten der Armen».
Falls Sie eine Spende an Haiti und dessen Wiederaufbau richten möchten,freuen wir uns sehr über Ihre Spende auf unser Spendenkonto mit der Nummer 30-19969-6 und mit dem Vermerk „Hurrikan Haiti“.
Quellen:
- Ein Jahr nach Hurrikan Matthew: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/hurrikan-matthew-in-haiti-ein-jahr-nach-dem-tropensturm-a-1171156.html
- Haiti more vulnerable than ever: http://haitiantimes.com/2017/10/05/haiti-more-vulnerable-than-ever/
- HDI Report Haiti: http://hdr.undp.org/en/countries/profiles/HTI
- Die Ärmsten der Armen: http://www.spiegel.de/panorama/hurrikan-irma-rueckt-auf-haiti-zu-a-1166620.html
- Berichte von Projektpartnern vor Ort