Mit grossem Interesse habe ich einen Artikel über den Frauenhandel gelesen und beschlossen, Sie darüber zu informieren. Da wir selber Projekte in Osteuropa haben, finde ich dieses heikle Thema sehr passend.
Recht auf Würde, Recht auf physische und psychische Integrität, Recht auf keine Folter oder erniedrigende Behandlung zu erleiden. Diese Menschenrechte sind eine Selbstverständlichkeit für die Meisten von uns. Dennoch bleibt vielen Menschen auf dieser Welt der Zugang zum Rechtssystem verwehrt.
Minderwertigkeitsgefühl, Traurigkeit und Angst. So lässt sich das Leben vieler Prostituierten ganz einfach in 3 Worten beschreiben. Schätzungsweise werden insgesamt 21 Millionen Menschen Opfer von Menschenhandel und Zwangsarbeit. Davon sind ungefähr 75% der Betroffenen Frauen. Die Schweiz zählt jährlich 1500 – 3000 Opfer von Frauenhandel. Da aber viele der Leidtragenden aus Angst schweigen, wird die Dunkelziffer bedeutend höher erahnt.
Frauen werden vor allem in der Prostitution gehandelt. Die Sexarbeiterinnen werden unter falschen Versprechen in das Land geholt und werden dann zum Arbeiten gezwungen. Wenn Frauen zur Sexarbeit unter ausbeuterischen Verhältnissen genötigt werden, wird sowohl ihre Arbeitskraft ausgebeutet wie auch ihre sexuelle Integrität verletzt.
Sobald die Polizei die Betroffenen kontrolliert und nicht erkennt, dass sie die Opfer sind, werden die Frauen vielmals wegen illegalen Aufenthaltes ausgeschafft und zurück in ihr Herkunftsland geschickt. Nicht selten sind sie da Stigmatisierungen oder Rache ausgesetzt.
Die wirtschaftliche Lage, die Kriege und Konflikte Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas haben die Einkommensmöglichkeiten verschlechtert. In der Hoffnung auf ein besseres Leben geraten zahlreiche Frauen in die Hände von Menschenhändlern, die aus dieser Möglichkeit skrupellos Profit schlagen.
Leider ist die Nachfrage von billigen Sexarbeiterinnen anhaltend hoch. Aus diesem Grund funktioniert das Geschäft mit dem Frauenhandel.
Mädchen und Frauen haben weltweit nicht die gleichen Rechte und Chancen in Bildung sowie auf dem Arbeitsmarkt. Deshalb ist der Frauenhandel eng mit geschlechtsspezifischer Diskriminierung verknüpft.
Leider müssen die wenigsten Personen, welche mit dem Menschenhandel involviert sind, für ihre Tat büssen. Die Opfer haben Angst vor den Folgen eines Strafverfahrens, das Risiko für sie ist hoch.