Ruanda war 1994 Schauplatz einer der blutigsten Völkermorde des letzten Jahrhunderts: 1 Million Menschen starben innert 100 Tagen. Angehörige der Hutu-Mehrheit töteten rund 75 Prozent der in Ruanda lebenden Tutsi-Minderheit sowie moderate Hutu, die sich am Völkermord nicht beteiligten oder sich aktiv dagegen einsetzten.

Der zentralafrikanische Staat ist das am dichtesten bevölkerte Land Afrikas. Er liegt in Ostafrika als Binnenstaat eingeschlossen. Ein Grossteil der Bevölkerung im „Land der tausend Hügel“ ist in der Landwirtschaft tätig. Obwohl mit zwei Regenperioden sehr fruchtbar, leben 60 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Ruanda ist eines der ärmsten und am höchsten verschuldeten Länder der Welt.
Massenvergewaltigung, totale Demütigung, Vernichtung
Die bewusste Ansteckung mit HIV zählte zu den Strategien während des Völkermordes. Gezielte Vergewaltigungen durch HIV-positive Soldaten waren alltäglich. Die UNICEF schätzt die Zahl auf bis zu 500‘000 vergewaltigte Mädchen und Frauen. Von den Überlebenden sind 70 Prozent mit HIV infiziert. Viele Kinder und Frauen wurden Zeuge unvorstellbarer Gewalttaten, Brutalität und von Morden gegenüber geliebten Menschen. Über 80 Prozent der Ruander leiden unter diesen Erlebnissen. Vor allem Waisenkinder und Witwen blieben schwerst traumatisiert zurück.
Eltern mussten zusehen und umgekehrt geschah vor den Augen ihrer Kinder, wie Gliedmassen abgetrennt, wie sie mit Keulen erschlagen, mit Macheten geköpft, gepfählt oder massenvergewaltigt wurden. Krieger zwangen Blutsverwandte zum Inzest oder nötigten sie zum Kannibalismus. Menschenmengen wurden zusammengetrieben, in Gebäuden lebendig verbrannt, mit Hilfe von Handgranaten getötet und auf andere grausame Art massakriert. Die Opfer waren meist nackt, ihre totale Demütigung und Vernichtung das wichtigste Ziel.
Ziele der Projektarbeit
In den Projektorten Kabuga, Bicumbi und Nyagasambu arbeiten wir seit 2005 mit unserem Projektpartner Solace Ministries zusammen. Durch die Vermittlung von Kinderpatenschaften bilden wir neue Familien; sie unterstützen Waisen, Witwen und deren gesamtes soziales Umfeld. Ganzheitliche, auch seelische Unterstützung, Schul- und Ausbildung, nachhaltige Entwicklungs- und Landwirtschaftsprojekte sowie Vorsorge gegen Dürrezeiten flankieren die umfassende Entwicklungsarbeit.
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Neue Familien und Gemeinschaften
Um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen ist Schulbildung das zentrale Element. Die Kinder in unserem Patenschaftsprogramm sind grösstenteils Waisen, Halbwaisen oder leben in Familien, die ihnen den Besuch einer Schule und eine ausreichende Versorgung mit Nahrung nicht ermöglichen können. Zudem vermitteln wir Waisenkinder, die ihre Eltern aufgrund des Völkermordes oder durch HIV verloren haben, in Pflegefamilien oder zu Witwen, um neue Familienbanden zu schaffen.
Grundversorgung mit Nahrung und Bildung
Die Verwendung des Patenschaftsbeitrages gliedert sich in zwei Bereiche. Der erste Teil kommt direkt dem Kind zugute. Mit diesem Betrag wird die Grundversorgung jedes einzelnen Kindes mit ausreichend Nahrungsmitteln, der Übernahme der Schulgebühren sowie der Ausstattung mit Schulmaterial, Schulkleidung und Schuhen sichergestellt.
- Paten eines Kindes in Ruanda erlauben diesen mit Freunden zu spielen anstatt zu arbeiten.
- Patenschaften helfen Familien. Und das heisst in Ruanda nach dem Völkermord oft „Patenschaften helfen Witwen und Waisen“. Aus ihnen werden in den ORA-Projekten neue Familien.
- Patenschaften schaffen Perspektiven in Ruanda. Das gelingt, weil Patenschaften Bildung garantieren, eine gesunde Ernährung fördern und die medizinische Versorgung der Patenkinder sicherstellen.
- Nur eine funktionierende Landwirtschaft kann die Bevölkerung Ruandas versorgen. Auf den ORA-Farmen lernen wir den Frauen Ackerbau und bilden Jugendliche aus.
- Rund 400 Patenkinder betreut ORA International in Ruanda. Und jede Patenschaft hilft nicht nur einem Kind. So profitieren tausende Menschen vom Engagement der Paten. Danke!
- Patenkinder blicken positiv in die Zukunft. Das können sie, weil Patenschaften ihre Bildung sichern, gesunde Ernährung garantieren und den Gang zum Arzt möglich machen.
Gemeinschaft entsteht
Der zweite Teil des Patenschaftsbeitrages fliesst in Agrarprojekte für die Familien. Die landwirtschaftlichen Erträge aus dem Anbau von Bohnen, Mais, Tomaten und Kartoffeln dient zunächst der Eigenversorgung. Entstehende Überschüsse aus der gemeinsamen Bewirtschaftung werden verkauft und kommen wieder der Gemeinschaft zugute.
Nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen
Ziel des Entwicklungshilfeprojektes ist die positive Veränderung des Umfeldes der Kinder. Gemeinschaft entsteht. Diese Entwicklungshilfe innerhalb der Gemeinschaft ermöglicht den Familien eine Existenzgrundlage und damit die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Die Familien können selbst für sich sorgen und zukünftig eigenes Einkommen generieren.
Werden Sie jetzt Pate eines Kindes in Ruanda:
Einfach klicken, unter 031 982 01 02 anrufen oder eine E-Mail schreiben!