Die vielen Eindrücke von Gestern mussten zuerst verarbeitet werden, und so kam es, dass Einige von uns die ganze Nacht wach gelegen sind. Umso mehr freuten wir uns auf den mit Käse, Früchte, Müesli und Brot gedeckten Morgentisch. Pünktlich um 9:00 Uhr fuhren wir dann los nach Straseni wo wir das Altenheim «Barmherziger Samariter» besuchten. Was uns da erwartete war für alle von uns erschreckend und unbegreiflich. Das Haus ist befallen mit Schimmel, die Temperaturen sind kalt, die Luft feucht, in einem Zustand wo keiner von uns erraten würde, dass das Haus bewohnt ist. Bewohnt mit 28 Rentnerinnen und Rentner. Gedacht wäre die Unterkunft für 40 Leute, aber wegen dem schlechten Zustand können nicht alle Zimmer belegt werden. Erste Gedanken entstanden, was wir für die Bewohner in Zukunft tun könnten…Als wir das Gebäude verliessen, konnten wir wieder tief durchatmen und die frische Schneeluft geniessen. Die nächste Destination hiess Valcinet, wo wir die dritte von ora unterstütze und insgesamt erste eröffnete Tagesstätte namens «Esther Haus» besuchten.
Herzlich wurden wir von den Kindern und Leitern begrüsst. Nachdem wir das Haus besichtigt und zu Mittag gegessen hatten, verteilten wir den Kindern noch kleine Präsente. Eine weitere Patin durfte heute zum ersten Mal ihr Patenkind kennen lernen. Um zu deren Haus zu gelangen, mussten wir auf steilen und unvorstellbar schlammigen Pfaden dorthin chauffiert werden. Dort angekommen, waren wir alle sehr überrascht. Der Garten war aufgeräumt, die Zimmer schön sauber und der Tisch, welcher sogar mit einem Tischtuch geschmückt war, gedeckt mit aller möglichen moldawischen Spezialitäten. Diese Familie bewies uns, dass man auch als arme Familie den Kindern ein angenehmes Heim bieten kann. Dieser letzte Stop tat uns allen gut, und so werden wir diese Nacht, nachdem wir alle unsere schlammigen Schuhe geputzt haben, bestimmt gut schlafen können.
Praktikantin Carla V. Flury